GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer: Gehalt oder Sparbüchse?

Sie sind Gesellschafter-Geschäftsführer einer GmbH und fragen sich, wie hoch Ihr Geschäftsführer-Gehalt aus steuerlicher Sicht am besten sein sollte?

Aus steuerlicher Sicht ist ein Geschäftsführergehalt vorteilhaft, bei welchem der kombinierte Steuersatz der Besteuerung Ihrer GmbH und der Besteuerung auf Ihrer privaten Ebene am geringsten ist.

Relevant ist somit der Durchschnittssteuersatz, mit welchem das Einkommen der GmbH und Ihr privates Einkommen besteuert wird.

Zur Veranschaulichung werden nachfolgend drei Szenarien dargestellt. Es wird jeweils davon ausgegangen, dass der Gesellschafter-Geschäftsführer einzeln veranlagt wird und nicht kirchensteuerpflichtig ist.

Szenario 1: Gesamter Gewinn i.H.v. TEUR 150 wird als Gehalt ausgezahlt

Im Ergebnis liegt die durchschnittliche Steuerbelastung auf den Gewinn vor Geschäftsführergehalt bei 37,30% (Berechnungen im Beitrag auf Basis des Einkommensteuertarifs 2023 und bei Annahme eines GewSt-Hebesatzes von 405%). Bei diesem Szenario ist ergänzend zu beachten, dass die Finanzverwaltung bei unangemessen hohen Gesellschafter-Geschäftsführervergütungen insoweit diese nicht als Gehalt anerkennt, sondern eine verdeckte Gewinnausschüttung annimmt.

 

Szenario 2: Gehalt i.H.v. TEUR 90

Im Ergebnis liegt die durchschnittliche Steuerbelastung auf den Gewinn vor Geschäftsführergehalt bei 31,37%. Würde die GmbH Ihren Jahresüberschuss i.H.v. EUR 42.000 vollständig an den Gesellschafter-Geschäftsführer ausschütten, ergäbe sich eine durchschnittliche Besteuerung i.H.v. EUR 38,75%.

 

Szenario 3: Gehalt i.H.v. TEUR 60

Im Ergebnis liegt die durchschnittliche Steuerbelastung auf den Gewinn vor Geschäftsführergehalt bei 28,16%. Würde die GmbH Ihren Jahresüberschuss i.H.v. EUR 63.000,00 vollständig an den Gesellschafter-Geschäftsführer ausschütten, ergäbe sich eine durchschnittliche Besteuerung i.H.v. EUR 39,24%.

Fazit

Bei Betrachtung der Steuerbelastungen der oben stehenden Szenarien zeigt sich, dass im Falle der Thesaurierung des Jahresüberschusses in der GmbH das Szenario mit TEUR 60 Geschäftsführer-Gehalt steuerlich am günstigsten ist. Es können die niedrigeren Steuersatzzonen voll ausgenutzt werden.

Im Falle der Ausschüttung der Jahresüberschüsse würde sich nur eine leicht höhere Steuerbelastung im Szenario 3 ergeben (insb. im Vergleich zu Szenario 2).

Vorteilhaft ist die Rechtsform der GmbH gegenüber einem Einzelunternehmen oder einer Personengesellschaft insbesondere dann, wenn die Gewinne thesauriert und für Investitionen genutzt werden. Zudem ist es vorteilhaft, dass der Zeitpunkt der Ausschüttung und damit der Besteuerung gewählt werden kann. Dieser kann somit in eine Phase mit niedrigem Steuersatz geschoben werden - z.B. in die Rentenphase. Die GmbH kann so als Sparbüchse genutzt werden.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Ermittlung eines steuerlich optimalen Geschäftsführer-Gehalts.

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